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Abschiebungsbeobachtung am Flughafen Frankfurt

In der Regel versetzt eine Abschiebung die Betroffenen in psychische Extremsituationen. Die Hoffnung, in Deutschland bleiben zu können erlischt, die Sorge, was in der Heimat, in der sie teilweise verfolgt wurden, geschehen wird, nimmt überhand. Ziel der Abschiebungsbeobachtung ist es, die Praxis von Abschiebungen zu beobachten und damit Transparenz in einem nicht allgemeinen zugänglichen und öffentlich nicht kontrollierten Bereich staatlichen Handelns herzustellen.

Die Abschiebungsbeobachterinnen haben Zugang zu den Räumen, in denen sich Abzuschiebende aufhalten. Die Abschiebungsbeobachterinnen haben kein Recht, aktiv in die Abschiebungsmaßnahme einzugreifen, wohl aber über die Inspektionsleitung zu intervenieren wenn ihnen z.B. die Verhältnismäßigkeit der Mittel, welche die Behörden einsetzen, unangemessen erscheint.

Begleitet wird die Arbeit der Abschiebungsbeobachterinnen durch das Forum Abschiebungsbeobachtung am Flughafen Frankfurt (FAFF). Dort berichten sie über ihre Arbeit und stellen Einzelfälle vor, die im Forum besprochen und bewertet werden.

Das Forum veröffentlicht jährlich einen Bericht über seine Arbeit. Im Forum arbeiten Kirchen, Bundespolizei und Flüchtlings- und Menschenrechtsinitiativen zusammen, um die Lage der Betroffenen zu verbessern. Die Beobachterinnen widmen sich vor allem problematischen Abschiebungen von Familien und anderen besonders Schutzbedürftigen.

Sie sind auch Ansprechpartnerinnen für Initiativen, Kirchengemeinden und Beratungsstellen, die ihnen über besonders problematische Fälle berichten.

Tätigkeitsbericht 2022 der Abschiebungsbeobachtung Frankfurt am Main zum Download

Tätigkeitsbericht 2021 der Abschiebungsbeobachtung Frankfurt am Main zum Download

Tätigkeitsbericht 2020 der Abschiebungsbeobachtung Frankfurt am Main zum Download

Tätigkeitsbericht 2019 der Abschiebungsbeobachtung Frankfurt am Main zum Download

Tätigkeitsbericht 2018 der Abschiebungsbeobachtung Frankfurt am Main zum Download

Unabhängiges Abschiebungs-Monitoring in Deutschland
Seit mehr als 20 Jahren beobachten die evangelische und die katholische Kirche sowie ihre Sozialwerke Abschiebungen von Geflüchteten. Sie übernehmen damit eine Aufgabe, die seit 2008 in der EU-Rückführungsrichtlinie festgelegt ist. Um die Aufgabe eines behördenunabhängigen Abschiebungs-Monitorings weiterhin richtlinienkonform wahrzunehmen, muss die Abschiebungsbeobachtung „rechtlich verankert, ausgeweitet und verstärkt werden“. Dies fordern die Kirchen und ihre Sozialwerke Diakonie und Caritas in einem gemeinsamen Papier über „Verfahren und Standards eines unabhängigen Abschiebungs-Monitorings in Deutschland“. Das Papier stammt aus dem August 2022.

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