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Seelmannn-Alix-Stiftung fördert den Einsatz für kranke Kinder und ihre Familien.
Auf ihren Wegen durch Frankfurt können die Mitarbeiterinnen der Mobilen Kinderkrankenpflege der Diakonie Frankfurt und Offenbach jetzt ein neues hybrides Auto nutzen: Die Seelmann-Alix-Stiftung hat dem ambulanten Pflegedienst Mitte Mai ein komplett aus Stiftungsmitteln finanziertes Fahrzeug übergeben.
„Wir freuen uns, die Mobile Kinderkrankenpflege mit einem Auto ausstatten zu können, denn wir wissen, wie wichtig die Pflege zuhause ist, um erkrankten Kindern und ihren Eltern lange Krankenhausaufenthalte zu ersparen,“ sagt Pfarrer Werner Böck, Vorstandsvorsitzender der Förderstiftung Hessischer Diakonieverein, die die treuhänderische Verwaltung der Seelmann-Alix-Stiftung innehat. „Unser Stiftungszweck ist es, die Hospizbewegung zu unterhalten und zu fördern. Da die Mobile Kinderkrankenpflege der Diakonie auch unheilbar erkrankte Kinder zuhause betreut, fördern wir gerne diese wichtige Arbeit“, ergänzt Herbert Höhl von der Seelmann-Alix-Stiftung.
Weniger Krankenhausaufenthalte Seit 1979 versorgt die Mobile Kinderkrankenpflege kranke Kinder zu Hause, in der Kita und in der Schule. Examinierte Pflegekräfte stehen Eltern zur Seite, pflegen Frühgeborene ebenso wie akut erkrankte und chronisch kranke Kinder. Sie wechseln Verbände und Magensonden, geben Injektionen, legen Infusionen, leisten Stoma-Versorgung und vieles mehr. Und sie beraten Eltern, beantworten deren Fragen und leiten sie ganz praktisch bei der Pflege ihrer Kinder an. Die Mobile Kinderkrankenpflege erleichtert dadurch den Wechsel von der Klinik nach Hause, vielfach können Krankenhausaufenthalte verkürzt oder ganz vermieden werden. Denn die Pflegekräfte sind auch an Wochenenden und an Feiertagen im Einsatz. Und sie begleiten auch sterbende Kinder und ihre Familien. Seit 1985 wird die Mobile Kinderkrankenpflege gefördert von der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.
Mobile Kinderkrankenpflege sucht Fachkräfte Ines Grün, Pflegedienstleitung der Mobilen Kinderkrankenpflege, freut sich über das neue Hybrid-Fahrzeug: „Es ist klein und wendig, das erleichtert uns die Parkplatzsuche auf unseren Wegen zu den Familien und zu den Schulen.“ Gerade zur Mittagessenszeit sind die examinierten Pflegekräfte in Schulen im Einsatz, um bei jungen Patient:innen den Anteil der Kohlenhydrate zu berechnen, den Blutzucker zu messen und Insulin zu spritzen. Examinierte Pflegekräfte, die Freude daran haben, Familien mit erkrankten Kindern zu unterstützen, sind herzlich eingeladen, sich bei der Mobilen Kinderkrankenpflege des Diakonischen Werkes zu bewerben. „Wir könnten mehr Anfragen von Familien erfüllen, wenn wir weitere Pflegekräfte an Bord hätten“, sagt Ines Grün.
Kurzporträt Seelmann-Alix-Stiftung Die Seelmann-Alix-Stiftung ist eine nichtrechtsfähige Stiftung in der treuhänderischen Verwaltung der Förderstiftung Hessischer Diakonieverein in Darmstadt. Sie wurde auf Wunsch des Stifterehepaars Leonard Seelmann (1933 – 2019) und Helga Seelmann geb. Alix (1931 – 2016) aus deren Nachlass mit dem Ziel gegründet, die Hospizbewegung zu fördern und zu unterhalten Das Stifterehepaar lebte in Frankfurt-Fechenheim, Leonhard Seelmann betrieb in Offenbach eine Schreinerei.
Leonhard Seelmann + Helga Seelmann, geb. Alexis
Zur Erfüllung ihres Zweckes stellt die Stiftung Geld- und Sachmittel insbesondere für die palliative Versorgung von Sterbenden, für eine entsprechende Weiterbildung von Pflegekräften sowie zur Unterstützung der ambulanten und stationären Hospizarbeit zur Verfügung. Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an den Vorstandsvorsitzenden der Förderstiftung Hessischer Diakonieverein, Pfarrer und Dipl. Volkswirt Werner Böck, Tel: 06151-6011983, E-Mail: werner.boeck@hdv-darmstadt.de.
In einem Gottesdienst wurde Pfarrer Michael Frase, Chef der Diakonie der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach, in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger Markus Eisele wurde als Diakoniepfarrer und Theologischer Geschäftsführer eingeführt.
In den 21 Jahren seiner Tätigkeit sei die Diakonie der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach „enorm gewachsen“ auf jetzt „mehr als 1.500 Mitarbeitende und 140 Einrichtungen, die für das Wohl der Menschen und ihre Unterstützung in ganz unterschiedlichen Lebenslagen arbeiten“. Mit diesen Worten würdigte Stadtdekan Achim Knecht die Arbeit des Fachbereichsleiters Michael Frase, der heute, 4. Mai 2022, in einem Gottesdienst in der Frankfurter Heiliggeistkirche in den Ruhestand verabschiedet wurde. Seit 1996 leitete der Pfarrer die Diakonie des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach (ERV). Frase habe auch sehr engagiert daran gearbeitet, das „Vertrauen der öffentlichen Stellen in die Arbeit von Diakonie und Kirche auszubauen und zu pflegen, sowie als vertrauenswürdiger Partner von Stadt und Land zu agieren“.
In dem Gottesdienst wurde auch sein Nachfolger Markus Eisele in sein Amt als Diakoniepfarrer und Theologischer Geschäftsführer des ERV eingeführt. Knecht schätzte sich glücklich, dass gelungen sei, den 53 Jahre alten Theologen, der ein hohes Maß an Kompetenz und Erfahrung mitbringe, für diese Leitungsstelle zu verpflichten. In seiner Predigt versprach Eisele, „dass wir uns weiterhin leidenschaftlich für die Rechte der besonders Verletzlichen, weniger Privilegierten an den Rand Gedrängten einsetzen, für die, die stigmatisiert und ausgegrenzt werden. Anwaltlich und parteiisch werden wir weiterhin Inklusion und Teilhabe einfordern, und denen eine Stimme geben, die sonst ungehört blieben, weil sie keine Lobby haben. Dazu gehört aber auch, dass wir die Bedeutung von Bildung unterstreichen.“
Knapp 150 Gäste kamen zu dieser Veranstaltung, darunter die Frankfurter Sozialdezernentin Elke Voitl, Staatssekretär Uwe Becker, der bis 2021 Bürgermeister, Stadtkämmerer und Kirchendezernent in Frankfurt war, sowie der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz, Propst Oliver Albrecht von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Caritas-Direktorin Gaby Hagmans und Dierk Dallwitz, Geschäftsführer des DRK Frankfurt und Sprecher der Liga der Freien Wohlfahrt in Frankfurt.
Pfarrer Michael Frase beim anschließenden Empfang | Bild: Michael Schick
Die Frankfurtern Sozialdezernentin Elke Voitl (SPD) sprach in ihrem Grußwort Michael Frase Dank aus für die gute und intensive Zusammenarbeit. „Selbst in seinem beruflichen Endspurt war er ein schneller und unbürokratischer Partner bei der Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen in Frankfurt“, so Voitl. Oliver Albrecht, Propst für die Region Rhein-Main, zeigte sich dankbar und froh. Was Michael Frase in den 25 Jahren geleistet habe, sei „deutschlandweit einzigartig“. Er habe seine Arbeit „hochprofessionell, mit Herz und Verstand und mit Liebe zu den Menschen“ getan. Dafür sei er dankbar. Froh sei er, dass die Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach mit Markus Eisele einen „Diakonieprofi“ als Nachfolger gefunden habe. Neben der Würdigung der Verdienste des scheidenden Diakoniepfarrers Frase lud Dierk Dallwitz, Geschäftsführer des DRK Frankfurt und Sprecher der Liga der Freien Wohlfahrt in Frankfurt, seinen Nachfolger Markus Eisele dazu ein, weiter und gemeinsam „eine Stadt für alle zu gestalten“.
Der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz gratuliert dem neuen Diakoniepfarrer Markus Eisele beim Empfang im Hof des Dominikanerklosters | Bild: Michael Schick
Abschied vom langjährigen Leiter des Diakonischen Werkes für Frankfurt und Offenbach
Anfang Mai verabschiedet sich Michael Frase nach 25 Jahren als Leiter des Diakonischen Werkes für Frankfurt und Offenbach in den Ruhestand. Von seinem Büro im 5. Obergeschoss des Diakonischen Werkes fällt der Blick auf die Skyline, die Altstadt und den Dom. Die markanten Gebäude beschreiben auch ein Stück weit seinen Standort in der Stadtgesellschaft, eng vernetzt in der ökumenischen Zusammenarbeit, ausgespannt zwischen Armut und Reichtum, die in Frankfurt eng beieinanderliegen. „Mit wehenden Rockschößen“ hat er sein Amt Anfang April übergeben, in einer Zeit, in der die Corona-Pandemie noch nicht beendet ist und der Angriffskrieg auf die Ukraine das Leben auch in Frankfurt und Offenbach zeichnet. „Ich hatte in den 25 Jahren als Leiter des Diakonischen Werkes nie das Gefühl, immer dasselbe zu tun, nie gab es eine längere Phase zum Innehalten, es war immer spannend und von Herausforderungen geprägt,“ sagt der 65jährige evangelische Pfarrer.
Diakonie versorgt Geflüchtete aus der Ukraine In den vergangenen Wochen hielt sich Michael Frase des Öfteren in der Sporthalle in Kalbach auf, in der das Diakonische Werk im Auftrag der Stadt rund 300 Geflüchtete aus der Ukraine versorgt. „Wir haben ein starkes erfahrenes Team dort.“ 2015, als viele vor dem Krieg in Syrien flohen, hatte das Diakonische Werk die Sporthalle schon einmal geleitet und im Anschluss nach und nach Großunterkünfte für Geflüchtete aufgebaut.
Die Würde von wohnungslosen Frauen und Männern Die Arbeit mit wohnungslosen Männern und Frauen ist ein Herzstück der Diakonie. Dazu zählen nicht nur Geflüchtete, die oft jahrelang in großen Unterkünften auf den Auszug in eine eigene Wohnung warten müssen. Dazu gehören auch die diakonischen Einrichtungen für Obdachlose wie das WESER5 Diakoniezentrum oder das Zentrum für Frauen, die Zug um Zug modernisiert und ausgebaut wurden und mit Modellprojekten überzeugten: „Über Jahre haben wir kontinuierlich die Konzepte der sozialen Arbeit sowie die Rahmenbedingungen verbessert, zum Beispiel das Wohnen von Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, in eigenen Apartments. Dies entspricht der Würde der Bewohnerinnen und Bewohner.“
Enorme Entwicklung in sozialdiakonischen Arbeitsfeldern Und was motivierte den Gemeindepfarrer aus Offenbach-Bieber, sich 1996 auf die Spitzenposition beim Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Frankfurt zu bewerben? „Ich sah in den sozialdiakonischen Feldern eine enorme Entwicklung, ich wollte gestalten und fand hier eine Möglichkeit, glaubwürdig Menschen helfen zu können.“ Die Dynamik, sagt Michael Frase, hielt von den Anfängen bis in den April 2022 andauernd an. Eines seiner ersten Projekte: Der Abschied von der evangelischen Hauskrankenpflege mit Gemeindeschwestern, die im Auftrag der Kirchengemeinden Kranke und ältere Menschen versorgten. Den Dienst übernahm – nach der Einführung der Pflegeversicherung 1996 – eine rechtlich eigenständige gemeinnützige Gesellschaft: Die Diakoniestation Frankfurt am Main gGmbH.
Die erste Krabbelstube war vor allem für alleinerziehende Frauen gedacht Ein weiterer Wendepunkt: Die Abkehr von einer Kinderbetreuung, die erst im Alter von drei Jahren begann, und auf Halbtagsplätze ohne Mittagessen setzte. „Der erste Frankfurter Sozialbericht von 1997 zeigte deutlich, wie groß das Armutsrisiko für alleinerziehende Mütter ist.“ Dies gab den Anstoß, dass das Diakonische Werk 2003 seine erste Krabbelstube eröffnete, damit auch die Mütter von unter Dreijährigen berufstätig sein können. „Das Familienbild hat sich völlig gewandelt, das ist sehr positiv.“
Gründung der Notfallseelsorge für Frankfurt am Main Immer wieder ging das Diakonische Werk innovative Wege, engagierte sich schon 1999 in einem Pilotgebiet für das Quartiersmanagement in einem Stadtteil mit sozial Benachteiligten. Es baute 1999 die Notfallseelsorge in Frankfurt am Main auf, und 2015 das innovative Projekt der Frühförderung Mobil „Vielfalt stärken – Vielfalt leben.“ Erstmals wurden Voraussetzungen geschaffen, um Kinder unter drei Jahren mit Behinderung in Kindergärten aufzunehmen.
Die Lange Nacht vereint Menschen aus unterschiedlichen Gruppen Und noch einen neuen Schwerpunkt nennt Michael Frase: „2005, als Reaktion auf die sorgenannte Hartz IV-Gesetzgebung, bauten wir unseren Arbeitsbereich zur Qualifizierung und Beschäftigung Langzeiterwerbsloser auf.“ Auch der Ausbau der ehemaligen Gemeindekirche Weißfrauen zu einer der wenigen Diakoniekirchen Deutschlands mit anspruchsvollen eintrittsfreien Ausstellungen lag ihm sehr am Herzen. Ebenso wie die „Lange Nacht am Heiligen Abend“ in der Weißfrauen Diakoniekirche, die er einst mit vielen Ehrenamtlichen ins Leben rief, damit niemand nach dem Weihnachtsgottesdienst unter der Brücke schlafen muss. „Hier entsteht punktuell und überraschenderweise tatsächlich eine Gemeinschaft zwischen Menschen, die am Rande und in der Mitte der Gesellschaft leben“, sagt Michael Frase, der auch viele Jahre Diakoniepfarrer für Frankfurt und Offenbach war. Und: „Das ist exemplarisch für das, was Jesus von Nazareth vorgelebt hat, in dessen Nachfolge wir unsere Arbeit verstehen.“
Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Frankfurt und Offenbach Zahllose Sitzungen in vielen Gremien hatte er zu meistern, beispielsweise in der Liga der Freien Wohlfahrtspflege und in städtischen Krisenstäben, sei es zur Corona-Pandemie oder aktuell zur Aufnahme von Ukrainer:innen, die vor dem Krieg fliehen mussten. „Die Stärke der Stadtgesellschaften in Frankfurt und Offenbach ist die ausgeprägte partnerschaftliche Zusammenarbeit, das gemeinsame Suchen nach Problemlösungen, das offene Gespräch, auch bei unterschiedlichen Ansichten wie der Armutsmigration aus Osteuropa. In städtischen Kontexten etwas zu bewirken, das geht nur gemeinsam.“ In der Diakonie liegen große Chancen, ist der evangelische Pfarrer überzeugt. Denn: „Die Notwendigkeit, an den Bedarfen der Menschen orientiert, immer neue Konzepte und Handlungsansätze zu entwickeln, geht unvermindert weiter.“
Wir sind Vielfalt. Bereits seit dem Juli 2013 zählt das Diakonische Werk für Frankfurt und Offenbach zu den Unterzeichnern der „Charta der Vielfalt“. Zusammen mit 4.500 Unternehmen und Institutionen stehen wir damit für Vielfalt, Wertschätzung und Toleranz.
Auf der Website der „Charta der Vielfalt“ warten anregende Tipps und Ideen für Aktivitäten zum 10. Deutschen Diversity-Tag, am 31. Mai 2022.
Seid dabei! Zur Website der „Charta der Vielfalt“ geht’s hier
Ernst Stark zeigt Skulpturen und Objekte in Holz und Bronze in der Weißfrauen Diakoniekirche
Dem Holzbildhauer Ernst Stark ist ein Baum vor das Atelier gefallen. In dem unmittelbar an sein Atelier in der Normandie angrenzenden Wald liegt der Fundort der Baumstämme. Dort gewachsen und nach dem Sturz in einer eigenwilligen Anordnung verbleibend, gehört der Baum zur Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae), die bereits vor mehreren Hundert Millionen Jahren auf der Erde wuchsen. So begann die Arbeit Ernst Starks an seiner Ausstellung „The world is still beautiful“. Die Installation mit Skulpturen und Objekten in Holz und Bronze wird am Donnerstag, 5. Mai 2022, um 18 Uhr in der Weißfrauen Diakoniekirche, Weserstraße 5, F-Bahnhofsviertel, eröffnet. Zur Vernissage sprechen Eva Claudia Scholtz, die Geschäftsführerin der Hessischen Kulturstiftung, Dr. Mario Kramer, Sammlungsleiter im Museum MMK für Moderne Kunst, der Kurator der Weißfrauen Diakoniekirche Thomas Kober und Markus Eisele, Diakoniepfarrer und theologischer Geschäftsführer des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach. Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt bis zum Samstag, 23. Juli 2022 zu sehen, und zwar dienstags bis samstags von 12 bis 16 Uhr. Knapp drei Jahre hat Ernst Stark an der Installation gearbeitet. Die gefundenen Baumstämme sind in sieben Stücke (mit einer Länge von 230 bis 780 cm und einem Durchmesser von 20 bis 70 cm) gesägt und bearbeitet und liegen in loser Anordnung auf dem Boden des Ausstellungsraums: „Ich fing an, mit der Oberfläche der Baumstämme zu experimentieren. Dem Wuchs des Holzes nachzugehen, Schichten freizulegen, die entstehenden Flächen mit einer Ziehklinge zu glätten und zuletzt mit sehr feinem Schleifpapier so lange zu polieren, bis eine glatte, leicht glänzende Oberfläche entstand, die an feinsten Stein oder Knochen erinnert und den kampferartigen Duft des Holzes zum Vorschein bringt“, so Ernst Stark. Die Form der Skulptur, die auf den ersten Blick wie natürlich gewachsen wirkt, ist bis ins Detail gestaltet. Aus den gefundenen Baumstämmen hat Ernst Stark Skulpturen herausgearbeitet, die an Körper oder Körperfragmente erinnern. Eine Serie von Stuhl- und Tischobjekten in Bronze ergänzen die Holzskulpturen zu einer raumgreifenden Installation von rund 6 x 15 Metern. Ernst Stark wurde 1965 in Bamberg geboren, er lebt und arbeitet in Paris und Frankfurt am Main. Er wurde mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnet und ist mit Arbeiten im öffentlichen Raum präsent.
©Ernst Starck
Die Ausstellung wird von zwei Veranstaltungen in der Weißfrauen Diakoniekirche begleitet: Am Sonntag, 22. Mai 2022, 16 Uhr, gibt es ein Konzert mit „Superposition“. Julius Bockelt und Sven Fritz, beide bildende Künstler und Musiker, arbeiten seit 2014 als „Superposition“ zusammen. In ihren experimentellen Musikperformances bringen sie Keyboards, Modular-Synthesizer, perkussive Elemente, Fieldrecordings und Stimmen zum Einsatz. Julius Bockelt ist Künstler im Frankfurter Atelier Goldstein, Sven Fritz leitet das Atelier Goldstein gemeinsam mit Sophia Edschmid. Musik der „Midnight Drones“ — Andreas Diefenbach und Michael Moos vom Frankfurter Stadtradio radio x, ist am Sonntag, 26. Juni 2022, 16 bis 20 Uhr, zu hören.
©Ernst Stark
www.ernststark.de
Mehr über Ausstellungen und Veranstaltungen in der Weißfrauen Diakoniekirche erfahren Sie hier
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Für den brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine kann man kaum Worte finden. Mit Entsetzen müssen wir zusehen, wie seit Wochen ukrainische Städte und Dörfer verwüstet werden. Die Bilder, die uns von dort erreichen, bewegen uns zutiefst. Tausende unschuldige Menschen sind ums Leben gekommen. Millionen Menschen sind auf der Flucht.
Auch nach Frankfurt sind geschätzt 6000 Geflüchtete gekommen. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder, aber auch Menschen im hohen Alter nehmen die gefährliche beschwerliche Flucht auf sich.
Unsere Mitarbeitenden in der Frankfurter Bahnhofsmission haben in den vergangenen Wochen mehr als 46.500 Geflüchtete willkommen geheißen. Sie sind mit Rat und Tat zur Stelle. In unserer Notunterkunft in Frankfurt-Kalbach bieten wir bis zu 400 Übergangsplätze. Hier geben wir Geflüchteten in einer Sporthalle eine erste Zuflucht. Ein Team aus 35 Hauptamtlichen und 40 Ehrenamtlichen arbeitet rund um die Uhr, um die Kinder und Familien zu betreuen, die erschöpft, erkrankt und oft traumatisiert in Frankfurt angekommen sind.
Vor uns liegen die Ostertage. Für viele ist das auch ein Fest der Familie. So begrenzt unser Einfluss auf die große Politik ist, so viel können wir hier vor Ort bewirken. Und Sie können etwas dazu beitragen.
Unterstützen Sie mit Ihrer Spende die Arbeit für ukrainische Flüchtlinge in Frankfurt. Für Ihre Spenden danke ich Ihnen sehr und wünsche Ihnen gesegnete Ostern!
Ihr Diakoniepfarrer Markus Eisele Evangelischer Regionalverband Frankfurt und Offenbach Diakonisches Werk für Frankfurt und Offenbach
Hier können Sie Online-Spenden!
Spendenkonto: Diakonisches Werk für Frankfurt und Offenbach Evangelische Bank gG IBAN: DE11 5206 0410 0104 0002 00 BIC: GENODEF1EK1 Verwendungszweck: Ukraine Nothilfe Frankfurt
Nachbar:innen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen begegneten einander.
Bratwurstduft weht über den Innenhof des WESER5 Diakoniezentrums im Frankfurter Bahnhofsviertel. Männer und Frauen sitzen nebeneinander auf Apfelweinbänken, kommen bei Kaffee und alkoholfreien Getränken ins Gespräch. Das WESER5 Diakoniezentrum hatte gemeinsam mit der Initiative „1000Nachbarn“ Anfang Mai zum Frühlingsfest eingeladen und mit rund 70 Personen gefeiert.
©Diakonie Frankfurt und Offenbach
Besucher*innen des WESER5 Tagestreffs im Untergeschoss der Weißfrauen Diakoniekirche waren der Einladung ebenso gefolgt wie Bewohner des Übergangswohnhauses an der Weserstraße, die dort in eigenen Apartments leben, bis sie eine eigene Wohnung finden. Auch interessierte Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Bahnhofsviertel schauten vorbei, besorgten sich Waffeln in einem orangen Food-Bus und vertieften sich in Gespräche mit Menschen, die auf den umliegenden Straßen leben oder am Mainufer übernachten.
„Uns ist es wichtig, unseren Nachbarinnen und Nachbarn Einblicke in unsere Arbeit zu geben und Begegnungen zwischen ganz unterschiedlichen Menschen anzustoßen“, sagt Jürgen Mühlfeld, der Leiter das WESER5 Diakoniezentrums. Nach der langen corona-bedingten Pause freuten sich Mitarbeiter*innen und Gäste über die wärmenden Sonnenstrahlen und die gute Stimmung beim Frühlingsfest. „Ich danke vor allem den 1000Nachbarn, die das Fest finanziell und personell unterstützt haben, und mit denen wir weitere gemeinsame Aktionen für wohnungslose Menschen planen“, sagt Jürgen Mühlfeld.
Die 1000Nachbarn entstanden aus der Initiative 100Nachbarn, die sich mit Beginn der Corona-Pandemie gründete und im Bahnhofsviertel engagierte und rasch mit dem WESER5 Diakoniezentrum der Diakonie Frankfurt und Offenbach der Evangelischen Kirche kooperierte.
Langjährige Leiterin des Kinder- und Familienzentrums Innenstadt plötzlich verstorben
Das Diakonische Werk für Frankfurt und Offenbach trauert um Angelika Sobolewski. Die langjährige Leiterin des Kinder- und Familienzentrums in der Frankfurter Innenstadt ist am Ostersonntag nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 62 Jahren verstorben. Erschüttert und mit tiefem Mitgefühl für ihre Familie reagierten alle, die Angelika Sobolewski kannten, auf die unfassbare Nachricht von ihrem Tod. Ihre tiefe kräftige Stimme, ihr Lachen, ihre Herzlichkeit und ihr unermüdliches Engagement werden tief im Gedächtnis bleiben. Die Heilpädagogin leitete das Kinder- und Familienzentrum mehr als 20 Jahre lang mit viel Herz und großem Engagement. Immer standen die Familien und die Entwicklung der Kinder im Mittelpunkt ihres Handels. Durch ihre offene und zugewandte Art gelang es ihr immer, einen guten Kontakt zu den Kindern und Eltern herzustellen, und so die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu ermöglichen. „Für Familien mehr erreichen“, war einer ihrer Texte überschrieben. Dies gelingt im Kinder- und Familienzentrum an der Bleichstraße tagtäglich. Im offenen altersübergreifenden Konzept für die drei- bis zwölfjährigen Kinder. In den Angeboten für Eltern in Zusammenarbeit mit der Katholischen Familienbildung. Nachhaltige Kooperationen entstanden auch beim Wandel der evangelischen Sankt Peterskirche zur jugend-kultur-kirche sankt peter und der Gründung der ersten Offenen Ganztagsschule. Das Vernetzen mit weiteren Institutionen im Stadtteil und darüber hinaus gehört zum Early Ecellence Centres-Programm, das Angelika Sobolewski und ihr Team im Kinder- und Familienzentrum voller Begeisterung und Engagement eingeführt und gelebt haben. Der Blick liegt dabei auf der Exzellenz, die jedes Kind mitbringt, auf den Eltern als Expertinnen und Experten ihrer Kinder und auf der Vernetzung im Umfeld. Auch die Anerkennung des Kinder- und Familienzentrums zur Hospitationsstätte für das Early Excellence Centres-Programm war Angelika Sobolewski sehr wichtig und erfüllte sie mit Freude. Sie wirkte auch selbst als Fortbildnerin, es lag ihr immer am Herzen, Multiplikatorin zu sein. Für ihr Team war sie über viele Jahre eine warmherzige, verlässliche und verantwortungsvolle Vorgesetzte und Kollegin, die sich engagiert für die Belange der Mitarbeiter:innen einsetzte, sie förderte und unterstützte. Sie war immer auch aktiv in der Mitarbeitervertretung (MAV) und in der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.
Wer in der Eschenheimer Anlage spazieren geht, wird ihn entdecken, den Roten Platz, an dessen Verschönerung viele umliegenden Einrichtungen mitwirkten. Auch die Belebung des Anlagenrings mit Spielplätzen, Sportgeräten oder Bänken sowie der KinderGarten gehen auf die Vernetzung unter den Stadtteilinitiativen und den Verbund der umliegenden Einrichtungen zurück. Genauso wie das bis heute veranstaltete Innenstadtfest oder die Feriennotbetreuung. An allem wirkten Angelika Sobolewski und das Kinder- und Familienzentrum tatkräftig mit. Bunt und leuchtend zeigte sich das Kinder- und Familienzentrum während der weit über Frankfurt hinaus bekannten Lichtschau „Luminale“. Diese und viele andere Impulse, die Angelika Sobolewski gemeinsam mit anderen voller Freude setzte, leben fort.
Diakonisches Werk bietet 38 Apartments für wohnungslose Frauen in der Frankfurter Innenstadt
Die Waschmaschine dreht sich leise, auf dem Bett liegt ein kuscheliger Überwurf, zwei perlenbestickte hochhackige Pumps stehen zur Zierde auf dem Fensterbrett. Astrid H. (Name geändert) lädt mit ihrer tiefen kräftigen Stimme freundlich zum Gespräch in ihr Apartment ein. Sie gehört zu den ersten Frauen in schwierigen Lebenslagen, die seit Mitte März in die neuen Apartments des Diakonischen Werkes für Frankfurt und Offenbach einzogen. Die 38 Apartments sind komplett neu gebaut, den Aufzug, der die Stockwerke verbindet, sperrt noch ein Band ab.
Wenn er betrunken war, wurde er frech
Astrid H. wohnt ganz oben im 4. Stock, ihr Fenster hat sie gekippt, der Lärm, der von der Straße in der Frankfurter Innenstadt hochdringt, hält sich in Grenzen. Bevor sie hier einzog, war Astrid H. bei einem Bekannten untergekommen. „Ich hatte mein eigenes Zimmer, aber er war Alkoholiker, und wenn er betrunken war, wurde er frech“. Hier, in ihrem hellen freundlichen Einzimmer-Apartment hat sie ihren Rückzugsort gefunden. „Ich bin hier gut aufgehoben“, sagt sie. Und meint nicht nur die erste eigene Wohnung nach zwei Jahren, für die sie einen Nutzungsvertrag mit dem Diakonischen Werk abgeschlossen hat. Sie meint auch die Sozialarbeiterin, „die immer erreichbar ist.“ Eigentlich hat die 50-Jährige einst OP-Schwester gelernt. Mit Mitte 30 begann sie, Drogen zu konsumieren, inzwischen ist sie substituiert, aber sie hat keine Chance, in ihren Beruf zurückzukehren.
Ich hätte nie gedacht, dass mich mal jemand so betrügt
„Früher hatte ich meinen eigenen Kiosk“, erzählt die gebürtige Frankfurterin, sie arbeitete mehrere Jahre als Thekenkraft in Kneipen, bis sie vor zwei Jahren über Nacht alles verlor, was sie sich aufgebaut hatte: Die Wohnung hatte ihr Chef zur Verfügung gestellt, sie zahlte Miete und Kaution, aber immer, wenn sie ihren Namen auf das Klingelschild klebte, riss er ihn wieder ab: „Ich dachte, er spielt mit mir“, sagt Astrid H. Bis sie eines Tages ihre Sachen im Hof des Hauses fand und erfuhr, der Chef müsse jetzt selbst in die Wohnung ziehen. Die Kneipe wurde von einem Tag auf den anderen geschlossen, der Job war ebenfalls weg. „Das hat mich um Jahre zurückgeworfen“, sagt Astrid H. „Ich habe von dem Zeitpunkt an alles schleifen lassen, ich hab mich aufgegeben, ich hab mal hier, mal da bei Bekannten geschlafen, ich war so enttäuscht, ich hätte nie gedacht, dass mich jemand so betrügt.“
Auf der Suche nach Arbeit
Von der Straße dringen Männerstimmen herauf. Astrid H. hat inzwischen wieder Mut gefasst, „ich will mir wieder einen Job suchen, ich brauche was zu tun für meinen Kopf, keine weitere Maßnahme vom Jobcenter, sondern acht Stunden Arbeit, sonst langweile ich mich.“ Gute Erfahrungen hat sie mit persönlichen Bewerbungen gemacht: „Es war eine Zeitlang schwierig wegen Corona, aber es gibt ja viele Lokale hier.“
Wieder ein eigenes Klingelschild
Der Sozialdienst Wohnen und Betreuen des Diakonischen Werkes koppelt das Wohnen in den neu möblierten Apartments mit hellem Laminatboden, großzügigem Bad, Küchenzeile in Holzoptik und dazu passenden Schränken an die Beteiligung der Frauen, ihr Leben zu ordnen. Bei Astrid H. steht einiges an. Anderthalb Jahre lang hatte sie überhaupt keine Postadresse, dann konnte sie Post beim Drogennotdienst an der Elbestraße hinterlegen lassen, jetzt hat sie zum ersten Mal wieder einen eigenen Briefkasten und ein Klingelschild. Gemeinsam mit den Sozialarbeiterinnen vom Sozialdienst Wohnen und Betreuen der Diakonie möchte sie klären, ob ihre Privatinsolvenz inzwischen vom Tisch ist. „Ich bin auch ein paar Mal ohne Fahrkarte gefahren und muss Arbeitsstunden ableisten, aber ich traue mich nicht, beim Gericht anzurufen.“ Astrid H. möchte wieder ein Bankkonto einrichten und einen neuen Personalausweis beantragen. Sie ist zuversichtlich, sie hat eine gute Basis, um alles zu schaffen.
Freie Apartments für wohnungslose Frauen
Noch sind die 38 Apartments in der Nähe der Konstablerwache nicht komplett belegt, aber „der Bedarf ist sehr groß“, sagt Mehri Farzan, die Leiterin des Sozialdienstes Wohnen und Betreuen. Wohnungslose Frauen ab 21 Jahren in prekären Lebenssituationen, die die Unterstützung des Betreuten Wohnens in Anspruch nehmen können, erhalten einen Nutzungsvertrag für zwischengenutzten Wohnraum. Drei größere Apartments mit jeweils zwei Zimmern sind für Mütter mit Säuglingen oder kleinen Kindern gedacht. Das Angebot richtet sich auch an Trans*- und intersexuelle Personen. Sozialarbeiterinnen stehen regelmäßig für Beratungs- und Informationsgespräche für die Bewohnerinnen zur Verfügung, ihr Büro im Haus ist montags bis freitags von 8-17 Uhr besetzt. In Krisen finden die Bewohnerinnen rund um die Uhr Unterstützung.
Angespannter Wohnungsmarkt
Frauen, Trans*- und intersexuelle Personen ziehen aus, sobald eine eigene Wohnung für sie zur Verfügung steht. Allerdings ist dies auf dem angespannten Wohnungsmarkt in Frankfurt am Main durchaus schwierig, sagt Mehri Farzan, Wartezeiten von drei bis vier Jahren bis zum ersten Angebot des Wohnungsamtes sind die Regel. Auch nach dem Auszug aus den möblierten Apartments besteht das Angebot der ambulanten Betreuung weiter. So können alle Fragen besprochen werden, die dann anstehen, damit das Wohnen in den eigenen vier Wänden stabil gelingt.
Interessierte, die aufgrund ihrer prekären Lebenssituation einen Antrag auf Betreutes Wohnen in einem der Apartments der Diakonie der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach stellen wollen, können sich ab sofort bei Mehri Farzan melden: E-Mail: mehri.farzan@diakonie-frankfurt-offenbach.de und Telefon 069 24 75 149 6303.