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Franz Biberkopf

Die Ausstellung von Günter Zehetner wird am 16. Mai eröffnet und ist bis 29. Juni 2019 in der Weißfrauen Diakoniekirche zu sehen.

Der Filmkünstler Günter Zehetner liest Döblin vor laufender Kamera Er las in der Badewanne und auf dem Sofa, auf dem Hängesessel mit quietschender Feder und bei einer Bekannten – insgesamt 19 Orte suchte Günter Zehetner auf, um sich dabei zu filmen, wie er Alfred Döblins Roman Berlin Alexanderplatz laut vorlas. Einmal nickte er auch zehn Minuten lang ein, suchte dann verschlafen nach der Textstelle, alles hielt die Mini DV-Kamera fest. Nach Döblins Titelhelden Franz Biberkopf ist nun die Ausstellung in der Weißfrauen Diakniekirche benannt, in der die gefilmte Lesung in 19 einstündigen Abschnitten als Erstaufführung zu sehen ist.

Zur Vernissage am Donnerstag, 16. Mai 2019, 19 Uhr, sprechen Günter Zehetner und Kurator Thomas Kober. Anschließend sind die 19 Stunden Film in einer sich ständig wiederholenden Schleife immer wieder zu sehen. Zehetner, der aus Oberösterreich stammt, 1993 nach Frankfurt am Main zog und als Meisterschüler an der Städelschule bei Peter Kubelka studierte, liest sich „Berlin Alexanderplatz“ in erster Linie selbst vor.

Mit der Kamera entdeckte er in den vergangenen Jahren zunehmend sich selbst als Objekt, mit der Lesung setzt er diesen Weg fort. „Je weiter der Film voranschreitet, umso mehr passiert eine Verschmelzung mit Franz Biberkopf und meiner Person“, schreibt Zehetner. So wie Franz Biberkopf, der Strafentlassene, die tragische Figur, Alkohol trinkt, trinkt auch Zehetner während des Lesens. Gerade durch die nicht perfekte, widerständische und fehlerhafte Umsetzung im Film sei der Roman und Franz Biberkopf als Figur in eine adäquate Form gegossen, schreibt der Künstler.

Die Ausstellung ist bis Samstag, 29. Juni 2019 zu sehen und zwar dienstags bis samstags von 12 – 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Einladungskarte zum Download

www.weissfrauen-diakoniekirche.de


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