Sie leben in einem kirchlichen Internat, weil ihre Schulwege viel zu weit sind, um sie täglich zurückzulegen: Rund 150 Schülerinnen und Schüler der Combined School in Nkurenkuru in Namibia. Die 5.-12.-Klässler aus dem kirchlichen Internat ELCIN Nkurenkuru Hostel brauchen dringend Unterstützung, denn ihnen fehlt es am Nötigsten. Viele Schüler:innen können sich das Material für den Unterricht nicht leisten und es fehlen ihnen die Mittel, um Hygieneartikel wie Zahnpasta, Shampoo oder Waschpulver zu kaufen. Nicht alle besitzen eine der weinroten Schuluniformen, das Internat braucht abschließbare Spinde, es fehlt an Geld, um dringend benötigte neue Matratzen anzuschaffen.
Das ELCIN Nkurenkuru Hostel beherbergt junge Lernende von weit außerhalb. Foto: Paulus
Staatliche Gelder reichen nur für Verpflegung Helvi Nasiwa Muremi betreibt das Hostel im Auftrag der Kirchengemeinde in Nkurenkuru. Die Pfarrerin der Evangelical Lutheran Church in Namibia (ELCIN) rief 2021 das Projekt „Assist One“ ins Leben, um Kinder aus dem kirchlichen Internat zu unterstützen. Aber auch für die Kirchengemeinde in Nkurenkuru ist es schwierig, das nötige Geld aufzubringen, um das Internat zu unterhalten – die namibische Lutherische Kirche ist selbst arm. Die finanzielle Unterstützung durch das Erziehungsministerium reicht gerade für die Verpflegung, es braucht daher unbedingt weiterer finanzieller Mittel für die Schüler:innen.
Schülerinnen und Schülern der Combined School in Nkurenkuru in Namibia fehlt es am Nötigsten. Foto: Paulus
Schulausbildung erfolgreich abschließen Mechthild Dietrich-Milk, Pfarrerin im Ruhestand aus Neu-Isenburg, die selbst mehrere Jahre in Nkurenkuru lebte, pflegt gute Kontakte zu Pfarrerin Helvi Nasiwa Muremi und bat die Esther Laun-Stiftung um Unterstützung für das ELCIN Nkurenkuru Hostel. Dietrich-Milk fördert selbst eine der Schülerinnen und ist die deutsche Ansprechpartnerin für das Namibia-Projekt der Esther Laun-Stiftung. Die Frankfurter Mathematikerin Esther Laun hatte nach dem Ende ihrer erfolgreichen Karriere 2021 ihre Stiftung mit dem Ziel gegründet, die Bildung junger Menschen, vor allem junger Frauen, zu fördern. Die Stiftung unter dem Dach der Diakonie-Stiftung Frankfurt und Offenbach engagiert sich bereits in anderen Projekten in Frankfurt und beschloss jüngst, das ELCIN Nkurenkuru Hostel in diesem Jahr mit 2600 Euro zu fördern. „Ich freue mich, wenn wir weitere Förder:innen gewinnen, die durch Spenden oder Zustiftungen unser Projekt in Namibia unterstützen,“ sagt Esther Laun. „Es ist garantiert, dass das Geld direkt junge Menschen in Namibia fördert, damit sie ihre Schulausbildung erfolgreich abschließen können.“ Nkurenkuru, an der Grenze zu Angola am Okavango gelegen, gehört zur Region Kavango-West, einer der 13 Regionen Namibias. Viele der Bewohner:innen leben in abgelegenen Gebieten ohne Infrastruktur und Versorgung. Kinder können nur dann eine weiterführende Schule besuchen, wenn sie dort am Ort auch Unterkunft und Verpflegung erhalten. Deshalb wurde schon vor vielen Jahren das kirchliche Internat in Nkurenkuru für die Schüler:innen der Combined School, einer Gesamtschule für die Klassen 5-12, errichtet. Weil aber viele der Eltern und Verwandten ausschließlich von Subsistenzwirtschaft leben und über wenige oder gar keine Bareinnahmen verfügen, sind sie darauf angewiesen, dass ihre Kinder im Internat unterstützt werden.
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