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Im Herbst und Winter sinken die Temperaturen. Es kann empfindlich kalt werden. Doch Menschen, die auf der Straße leben, können auf keinen vollen Kleiderschrank zurückgreifen, um sich gegen die Kälte zu schützen. Das WESER5 Diakoniezentrum im Frankfurter Bahnhofsviertel bittet daher um Kleiderspenden, um sie an Frauen und Männer ohne Wohnung weitergegeben zu können.
„Benötigt werden Pullover, Winterjacken, warme Winterschuhe, Unterwäsche, hier besonders T-Shirts und lange Unterhosen, sowie warme Socken und Jogginghosen in allen Größen. Die Kleiderspenden sollten gut erhalten und gewaschen sein. Gerne werden auch Isomatten und warme Schlafsäcke entgegengenommen“, sagt Christiane Wirtz, die den Tagestreff Weißfrauen im WESER5 leitet. Zum Tagestreff gehört eine Kleiderkammer.
Der Empfang des WESER5 an der Weserstraße 5, Ecke Gutleutstraße, ist Tag und Nacht geöffnet. „Einfach klingeln und die Sachen abgeben. Wir freuen uns über jedes Kleidungsstück, das noch gut tragbar ist. Es hilft Menschen, die auf der Straße Kälte, Regen und Schnee ausgesetzt sind und in der Kleiderkammer nach warmen und robusten Anziehsachen suchen“, sagt Wirtz.
Winternotüberwachung in der Weißfrauen Diakoniekirche Bis zu 220 obdach- und wohnungslose Frauen und Männer kommen täglich in den Tagestreff an der Weißfrauen-Diakoniekirche. Die meisten schlafen im Freien oder in Notunterkünften und haben wenig Geld. Im Tagestreff finden sie Ruhe, Hilfe und Unterstützung, ihren Alltag zu organisieren.
Seit dem 1. Oktober gibt es zudem in der Weißfrauen Diakoniekirche die Winternotübernachtung des WESER5 Diakoniezentrums. Hier können bis zu 45 Menschen die Nächte von 22.30 bis 8.30 im Warmen und auf Feldbetten verbringen. Auch hierfür werden Kleidungsstücke wie Unterwäsche, T-Shirts und Socken dringend benötigt. Auch Papp-Trinkbecher können gespendet werden, um warme Getränke ausgeben zu können. Geldspenden für die Winternotübernachtung sind natürlich auch möglich.
Das WESER5 Diakoniezentrum ist eine Einrichtung der Diakonie Frankfurt und Offenbach.
Geldspenden Evangelischer Regionalverband Frankfurt und Offenbach Evangelische Bank eG Konto: 10 4000 200 | BLZ: 520 604 10 IBAN: DE11 5206 0410 0104 0002 00 BIC: GENODEF1EK1 Verwendungszweck: „WESER5 Diakoniezentrum – Winternotübernachtung“
Kleiderspenden (insbesondere für Männer): Annahme an der Pforte des Diakoniezentrums (Weserstraße 5 / Ecke Gutleutstraße)
Fragen und Informationen über die Arbeit des WESER5 Diakoniezentrums per E-Mail an empfang.weser5@diakonie-frankfurt-offenbach.de oder auf der Webseite von WESER5
Am Frankfurter Flughafenhieß es: Ärmel hochkrempeln und Gutes tun! Im Rahmen einer besonderen Umpack-Aktion von United Airlines und der Organisation Good360 wurden Hygieneartikel aus den Business-Class-Amenity-Kits gesammelt, die Passagiere auf ihren Flügen nicht genutzt und zurückgelassen hatten. Am United Airlines Headquarter in den USA wurden die Artikel sortiert und anschließend nach Frankfurt geschickt – um dort ein zweites Leben zu bekommen.
Unter der Leitung von Ulrike Kraft und ihrem engagierten Team, das teils sogar nach Feierabend zum Flughafen kam, wurden die Produkte – von Zahnbürsten über Socken bis hin zu Lippenpflege – in liebevoll zusammengestellte Taschen umgepackt. Diese gingen an den Kirchlichen Sozialdienst für Passagiere, die Aufsuchende Sozialarbeit des Diakoniezentrums WESER5 sowie die Abschiebebeobachtung am Frankfurter Flughafen.
Ein kleiner Beitrag mit großer Wirkung: Aus ungenutzten Reiseartikeln werden wertvolle Alltagshelfer für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. United Airlines zeigt damit, dass soziales Engagement keine Grenzen kennt – und dass Mitmenschlichkeit auch zwischen Gate und Gepäckband Platz hat.
Am 15. März 2026 wählen die Frankfurterinnen und Frankfurter ihre Vertreterinnen und Vertreter in der Kommunalpolitik.
Damit dieser wichtige Tag reibungslos gelingt, unterstützt der Evangelische Regionalverband Frankfurt und Offenbach (ERV) die Stadt Frankfurt, indem er seinen Mitarbeitenden die Möglichkeit gibt, sich als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer zu engagieren.
Wer sich beteiligt, erhält dafür einen Tag Arbeitszeitausgleich – als Zeichen der Wertschätzung für alle, die sich für das Funktionieren unserer Demokratie einsetzen.
„Mit dieser Regelung möchten wir das ehrenamtliche Engagement unserer Mitarbeitenden fördern und ein Zeichen setzen: Demokratie lebt vom Mitmachen“, sagt Markus Eisele, Verbandsleiter des Evangelischen Regionalverbands Frankfurt und Offenbach. „Wir freuen uns über jede und jeden, der sich beteiligt und so dazu beiträgt, dass die Kommunalwahl 2026 gelingt.“
Als Wahlhelfer:in erlebt man hautnah, wie Wahlen ablaufen, lernt neue Menschen kennen und trägt direkt dazu bei, dass Frankfurt am 15. März 2026 wählen kann.
Demokratie braucht Menschen, die anpacken – und wir machen mit!
Ein starkes Zeichen für Qualität, Transparenz und gelebte Werte in der frühkindlichen Bildung: Der Evangelische Regionalverband Frankfurt und Offenbach (ERV) ist der erste Träger in Deutschland, dessen Kindertageseinrichtungen das Diakonie-Siegel KiTa erhalten haben. Bereits 24 der insgesamt 120 Einrichtungen sind zertifiziert – weitere befinden sich im Verfahren.
„Wir freuen uns, dass wir bundesweit die Ersten sind, die diesen Weg gehen“, sagt Diakon Carsten Baumann, Geschäftsführer für Evangelische Tageseinrichtungen für Kinder im Evangelischen Regionalverband Frankfurt und Offenbach. „Das Siegel ist für uns ein sichtbares Versprechen: Eltern, Kinder und Mitarbeitende können sich auf verlässliche Qualität verlassen – und darauf, dass wir unsere Arbeit stetig weiterentwickeln.“
Das Diakonie-Siegel KiTa macht die besondere Qualität diakonischer Kitas sichtbar. Es überprüft unter anderem pädagogische Konzepte, die Beteiligung von Kindern, die Zusammenarbeit mit Eltern sowie die Rahmenbedingungen für Mitarbeitende. Verliehen wird es nur an Einrichtungen, die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus arbeiten und die hohen Standards der Diakonie erfüllen.
„Gerade in einer Zeit, in der Kitas große Herausforderungen meistern müssen, ist das Siegel ein wichtiges Signal“, betont Kirstin Hirschfeldt von Slatow, Arbeitsbereichsleiterin. „Wir zeigen: Qualität ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von Haltung, Professionalität und kontinuierlicher Arbeit.“
Mit der erfolgreichen Zertifizierung übernehmen die Evangelischen Tageseinrichtungen für Kinder in Frankfurt und Offenbach eine bundesweite Vorbildrolle für andere evangelische Träger. Das Diakonie-Siegel verpflichtet zur regelmäßigen Überprüfung und Weiterentwicklung der Qualitätsstandards – ein Gewinn für Kinder, Familien und Mitarbeitende gleichermaßen.
Evangelische Tageseinrichtungen für Kinder in Frankfurt und Offenbach
Die Weißfrauen Diakoniekirche öffnet erstmals als Winternotübernachtung
Die Türen der Weißfrauen Diakoniekirche in Frankfurt öffnen sich in diesem Winter jeden Abend um 22:30 Uhr – nicht für einen Gottesdienst, sondern für Menschen, die keinen sicheren Schlafplatz haben. 40 Betten stehen bereit, dazu fünf Notplätze für akute Situationen, die von Polizei, Rettungskräften, dem Kältebus oder dem Shuttlebus der Integrativen Drogenhilfe belegt werden können. Es ist ein besonderer, zutiefst spiritueller Ort, der Schutz, Wärme und Würde schenken will – und nach unserer Kenntnis die einzige Kirche in Deutschland, die in der kalten Jahreszeit so zur Unterkunft wird.
„Ich war überrascht, als ich kurz nach der Öffnung der Kirche abends hier war, zu sehen, wie einige vorne am Altar gekniet und gebetet haben“, sagt Diakoniepfarrer Markus Eisele, Verbandsleiter des Evangelischen Regionalverbandes. „Dieser Raum bleibt, was er ist: ein Ort der Hoffnung. Nur dass die Hoffnung hier jetzt auch ein Feldbett, einen Schlafsack und ein warmes Getränk hat.“
Wer tagsüber im Bahnhofsviertel oder am Flughafen Frankfurt unterwegs ist, begegnet ihnen oft: den Streetworker:innen Kristina Wessel, Gabriela Jäger und Christian Funk. Sie verteilen Isomatten, Schlafsäcke, warme Getränke – und erzählen vom neuen Angebot in der Kirche. Obdachlose Menschen können sich über die Streetworker:innen oder im Tagestreff WESER5 im Diakoniezentrum auf eine Liste eintragen, um einen Schlafplatz zu erhalten. Der Rundgang durch Kirche und Hygienecenter zeigt: Hier geht es nicht nur darum, die Nacht zu überstehen. Es geht um Respekt, eine Dusche, saubere Kleidung, ein Gespräch – und darum, am nächsten Morgen nicht allein zu sein.
Finanziert wird das Angebot überwiegend von der Stadt Frankfurt, ergänzt durch Kirchensteuermittel und Spenden. „Ohne die Unterstützung aus der Stadtgesellschaft geht es nicht“, betont Henning Funk, Leiter des Diakoniezentrums. „Jede Jacke, jeder Euro, jede helfende Hand macht einen Unterschied.“
Verwendungszweck: „WESER5 Diakoniezentrum – Winternotübernachtung“
Kleiderspenden (insbesondere für Männer): warme Jacken und Hosen, Unterwäsche, dicke Socken. Annahme an der Pforte des Diakoniezentrums (Weserstraße 5 / Ecke Gutleutstraße) täglich 8–20 Uhr. Fragen per E-Mail an: empfang.weser5@diakonie-frankfurt-offenbach.de
Im WESER5 Diakoniezentrum finden wohnungs- und obdachlose Menschen täglich Unterstützung: Tagestreff mit warmen Mahlzeiten, Sozialberatung, Duschmöglichkeiten, Waschmaschine, Kleiderausgabe; dazu ein Übergangswohnhaus, Notübernachtung, Straßensozialarbeit in der Stadt und am Flughafen sowie eine Anlaufstelle für neu zugewanderte EU-Bürger:innen. Rund 100 bis 150 Frauen und Männer kommen jeden Tag in den Tagestreff – weil es hier das gibt, was auf der Straße fehlt: Wärme, Orientierung und ein offenes Ohr. Wenn abends die Lichter in der Weißfrauen Diakoniekirche angehen, ist das mehr als eine organisatorische Leistung. Es ist ein Versprechen: In dieser Stadt soll niemand in der Kälte allein bleiben. Hier ist Platz – und hier ist Platz für Würde.
UNIQLO spendet 1.500 Kleidungsstücke an die Bahnhofsmission Frankfurt
Pünktlich zum Start in die kältere Jahreszeit hat die Bahnhofsmission Frankfurt eine großzügige Spende von UNIQLO erhalten: 1.500 wärmende Oberbekleidungsstücke für Frauen und Männer wurden übergeben – ein Beitrag, der in diesen Tagen besonders viel bedeutet.
Vor Ort überreichten Kohsuke Kobayashi (COO von UNIQLO Deutschland und Polen), Pitulayang Mukadis (Store Managerin des neuen Frankfurter Stores in der Biebergasse) und Hiroshi Sasaki (Area Manager) die Spende persönlich.
Täglich kommen rund 450 Menschen zur Bahnhofsmission – auf der Suche nach Wärme, einem Gespräch oder einfach einem Moment Ruhe. Während das Team der Bahnhofsmission sich um die Gäste kümmerte, nahm sich Daniel Moddelmog, stellvertretender Leiter der Einrichtung, Zeit, die UNIQLO-Delegation durch die Räume zu führen.
„Die Spende kommt genau zur richtigen Zeit. Viele Menschen, die zu uns kommen, haben wenig – da zählt jedes wärmende Kleidungsstück. Wir freuen uns sehr über dieses Engagement und die herzliche Zusammenarbeit mit UNIQLO“, so Daniel Moddelmog, stellvertretender Leiter der Bahnhofsmission Frankfurt. Eine weitere Spende ist bereits für Januar angekündigt.
Zur feierlichen Eröffnung des neuen UNIQLO-Stores in der Frankfurter Biebergasse half Daniel Moddelmog außerdem dabei, das Band für die Eröffnung des neuen Ladengeschäfts durchzuschneiden und stellte kurz die Arbeit der Bahnhofsmission vor.
Die Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, Manuela Strube (SPD), hat sich am 7. Oktober in Frankfurt Zeit genommen, um mit Vertreter:innen der Diakonie Hessen und des Evangelischen Regionalverbands Frankfurt und Offenbach (ERV) über die geplante Verteilung des Sondervermögens der Bundesregierung zu sprechen. Im Mittelpunkt des Treffens standen die Sorgen der Wohlfahrtsverbände, dass dringend notwendige Investitionen in soziale Infrastruktur wie Kitas, Altenpflegeeinrichtungen oder Beratungsstellen bei der Mittelverteilung zu kurz kommen könnten. „Das System Sozialstaat braucht Geld“, betonte Strube und machte deutlich, dass auch das Ministerium die Finanzierungssorgen der freien Wohlfahrt im Blick habe. Zwar könne sie noch keine endgültigen Aussagen über den Verteilungsschlüssel machen, doch werde ein Teil der Mittel sicherlich über das Land, ein größerer Teil über die Kommunen vergeben werden. „Wir wollen kein kompliziertes Antragsverfahren einführen, sondern möglichst unbürokratisch helfen“, versicherte die Staatssekretärin.
Stimmen aus der Diakonie Markus Eisele, Verbandsleiter des Evangelischen Regionalverbands und Vorsitzender der Liga Frankfurt, stellte die entscheidende Frage: „An welcher Stelle kommt die Wohlfahrt bei der Verteilung des Sondervermögens ins Spiel?“ Seine Sorge: Wenn die Gelder ausschließlich über die Kommunen verteilt würden, könnten wichtige Investitionen im Sozialwesen – etwa in Kitas oder Pflegeeinrichtungen – auf der Strecke bleiben.
Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, machte deutlich, dass für ihn oberste Priorität ist, dass das Land selbst Mittel aus dem Sondervermögen zurückbehält, die von den Wohlfahrtsverbänden direkt beantragt werden können. „Unabhängig davon begrüße ich aber, dass das Land bei den Mitteln, die an die Kommunen gehen, über eine Positivliste zumindest eine gewisse Steuerung vorsieht. Dieser Ansatz gefällt mir gut.“ Zugleich mahnte er an, neben den dringend nötigen Investitionen in die Bausubstanz sozialer Einrichtungen auch die Digitalisierung nicht zu vernachlässigen. Hannelore Rexroth, Vorsitzende des Ausschusses evangelische Altenpflege und Hospiz in der Diakonie Hessen sowie Geschäftsführerin der Agaplesion Markus Diakonie, wies auf den immensen Zeitaufwand in der Pflege hin: „Etwa 44 Prozent der Arbeitszeit einer Altenpflegekraft gehen in die Dokumentation.“ Auch deshalb brauche es Investitionen in digitale Systeme. Zudem machte sie deutlich, dass Mittel für die Altenpflege nicht über die Kommunen, sondern nur über das Land beantragt oder verhandelt werden könnten – ein entscheidender Punkt bei der Ausgestaltung des Förderzugangs.
Beispiel für Investitionsbedarf: Energetische Sanierung David Gubitz, stellvertretender Leiter Bau und Liegenschaften des ERV, zeigte am Beispiel des Evangelischen Beratungszentrums Am Weißen Stein, wie sinnvoll Investitionen in die soziale Infrastruktur sind. Durch eine umfassende Sanierung eines Gebäudes aus den 1970er-Jahren konnten 30 bis 40 Prozent Energie eingespart und erhebliche Mengen an CO₂ vermieden werden – unter anderem, weil die bestehende Bausubstanz weitergenutzt wurde. Der Investitionsbedarf bleibt groß: Der Evangelische Regionalverband besitzt derzeit rund 80 Kindertagesstätten, weitere 40 sind angemietet. Viele dieser Gebäude stammen aus den 1960er- und 1970er-Jahren, mit veralteter Wärmeversorgung und ohne Hitzeschutz. Rücklagen für Sanierungen können Wohlfahrtsverbände als gemeinnützige Organisationen nicht bilden.
Signal aus Wiesbaden: Gesprächsbereitschaft Strube sagte zu, den Austausch mit den Wohlfahrtsverbänden fortzusetzen, sobald mehr Klarheit über die Verfahren zur Mittelvergabe besteht. Damit setzt sie ein wichtiges Signal, dass die soziale Infrastruktur in Hessen – von Kitas über Pflegeheime bis zu Notunterkünften – im Blick bleibt.
Am 1. Oktober 2025 fand der jährliche Fachtag „Haltung zeigen für demokratische Werte in der Bildungs- und Sozialarbeit“ in der Evangelischen Akademie Frankfurt und digital statt. Rund 400 Fachkräfte kamen zusammen, um gesellschaftliche Entwicklungen zu reflektieren, die eigene Haltung zu schärfen und Strategien für den pädagogischen Alltag zu entwickeln.
Der Fachtag wurde vom Fachbereich Beratung, Bildung, Jugend des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach gemeinsam mit dem Evangelischen Verein für Jugendsozialarbeit in Frankfurt am Main e.V. organisiert. Nach den Grußworten von Frau Voitl (Dezernentin für Soziales und Gesundheit) diskutierten Miriam Walter (Evangelischer Verein für Jugendsozialarbeit) und Manfred Oschkinat (Evangelischer Regionalverband Frankfurt und Offenbach) mit den Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. Nivedita Prasad und Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad, die mit ihren Hauptvorträgen zentrale Impulse für den Tag gaben. Thema war die Rolle der Sozialen Arbeit in Zeiten zunehmender Polarisierung.
Die Vorträge machten deutlich: Soziale Arbeit ist eine Menschenrechtsprofession – sie verlangt Haltung und den Mut zur Selbstreflexion. Prof. Dr. Prasad betonte, dass Soziale Arbeit sich für strukturelle Veränderungen einsetzen müsse, um demokratische Werte zu schützen. Prof. Dr. Farrokhzad rief dazu auf, rassistische Strukturen in den eigenen Institutionen zu hinterfragen und Räume für ehrliche, mutige Dialoge zu schaffen.
In praxisnahen Denkräumen vertieften die Teilnehmenden am Nachmittag diese Impulse und stärkten sich gegenseitig im solidarischen Handeln.
Der Fachtag zeigte eindrücklich: Haltung ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine gemeinsame, kontinuierliche Aufgabe.
Kirchliche Abschiebungsbeobachtung mahnt zu menschlicher Perspektive
Wie bei seinem Besuch in der Abschiebebeobachtung am Frankfurter Flughafen im Juni dieses Jahres versprochen, hat Hessens Innenminister Roman Poseck heute eine Sammelabschiebung von Frankfurt nach Serbien und Nordmazedonien begleitet. In dem Sammelcharter wurden insgesamt 67 Personen in ihre Heimatländer zurückgeführt, darunter 11 Menschen aus Hessen. Insgesamt wurden 19 Straftäter mit dem Charterflug abgeschoben.
Zunächst hat der Minister am frühen Morgen um 4:30 Uhr an der Einsatzbesprechung in der Polizeistation Gießen-Nord teilgenommen. Im Anschluss folgte gegen 5:30 Uhr der Zugriff von drei Personen in der Erstaufnahmeeinrichtung Gießen und der anschließende Transport zum Flughafen Frankfurt. Dort konnten die Personen gegen 7 Uhr an die Bundespolizei übergeben werden, die die weiteren Schritte der Abschiebung federführend durchgeführt hat. Der Minister hat sich am Flughafen unter anderem mit der Präsidentin der Bundespolizei am Frankfurter Flughafen Kerstin Kohlmetz und weiteren Beamtinnen und Beamten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Frontex und der Abschiebebegleitung der Diakonie ausgetauscht. An den Terminen haben auch die Spitzen der drei hessischen Regierungspräsidien teilgenommen.
Innenminister Roman Poseck erklärte nach den Abschiebemaßnahmen: „Mir war es wichtig, heute einen persönlichen Eindruck von dem Abschiebeprozess zu erhalten. Erste Einblicke habe ich bereits bei meinen bisherigen Besuchen in der Abschiebehaftanstalt Darmstadt, in der Erstaufnahmeeinrichtung Gießen und bei der Abschiebebeobachtung am Flughafen Frankfurt gewinnen können.
Abschiebebeobachterin Melisa Ergül-Puopolo zeigte sich erfreut, dass der Minister sein Versprechen wahrgemacht hat. „Und heute hatten wir einen sehr typischen Abschiebecharter. Viele Kinder, die durch die Flure liefen, psychisch Kranke, die medizinisch betreut werden mussten oder Härtefälle, wie eine Gymnasiastin, die seit 2012 in Deutschland lebt.“, so Ergül-Puopolo.
„Es steht außer Frage, dass Abschiebungen in der Regel eine menschliche Härte bedeuten. Das haben die Maßnahmen auch heute sehr anschaulich gezeigt. Wir dürfen nicht vergessen, dass es um menschliche Schicksale geht. Unsere Rechtsordnung räumt humanitären Gesichtspunkten in den Verfahren vor Feststellung einer Ausreisepflicht auch große Bedeutung ein. Wenn am Ende gleichwohl die Pflicht steht, unser Land wieder zu verlassen und trotz Aufforderung keine freiwillige Ausreise erfolgt, gilt es, diese Pflicht auch polizeilich durchzusetzen“, so das Ministerium.
Das zeigte auch der heutige erfolgreiche Zugriff der drei Personen in der Erstaufnahmeeinrichtung Gießen und der weitere Vollzug der Maßnahmen. Die Beamtinnen und Beamten sind bestimmt, aber auch mit Fingerspitzengefühl und Empathie vorgegangen. Außerdem waren durchweg Ärzte im Einsatz, die die medizinischen Belange berücksichtigt haben. Die Abschiebebegleitung der Kirchen sowie Frontex tragen ebenfalls zu humanen Rahmenbedingungen bei.
„Mit Essen, Trinken und teilweise auch etwas Handgeld konnten wir einigen helfen“, so Melisa Ergül-Puopolo, „Gelder und Sachspenden, die die beiden Träger der Abschiebungsbeobachtung am Frankfurter Flughafen, der Diözesancaritasverband Limburg und der Evangelische Regionalverband Frankfurt und Offenbach zur Verfügung stellen.“ Bei aller Rechtsstaatlichkeit mahnt die kirchliche Abschiebungsbeobachtung zu einer menschlichen Perspektive.
Daneben sind heute früh weitere Personen aus unterschiedlichen Regionen Hessens zum Frankfurter Flughafen und zur Abschiebung im Rahmen des Charterfluges nach Serbien bzw. Mazedonien verbracht worden.
„Hessen hat seine Abschiebezahlen in den vergangenen Monaten deutlich gesteigert. Zwischen Januar und August dieses Jahres wurden bereits 1.324 Personen abgeschoben. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 1.661 Abschiebungen, was wiederum ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Wir gehen davon aus, dass wir die Gesamtzahl in diesem Jahr noch einmal deutlich steigern werden. Im Ländervergleich nimmt Hessen bei den Abschiebungen stets vorderste Plätze ein. Unter Berücksichtigung der Größe der Bundesländer steht Hessen bei den Abschiebungen im laufenden Jahr auf Platz 2 bei den Flächenländern (nach Baden-Württemberg) und auf Platz 4 bei allen Bundesländern. Diese guten Werte sind das Ergebnis der aufgebauten Strukturen und des großen Einsatzes der Beamtinnen und Beamten, für den ich mich ausdrücklich bedanke. Dieser Dank gilt auch der Bundespolizei und den weiteren Beteiligten für die hervorragende Zusammenarbeit“, so der Minister in einer Presseerklärung.
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