Jamshid floh aus Afghanistan, weil die Taliban sein Leben bedrohten. Die Gewalt im Land und der Verlust seiner Schwester bei einem Attentat an der Universität von Kabul lassen ihn bis heute nicht los. Er selbst hatte die blutüberströmte Leiche der jungen Frau geborgen. Schlaflose Nächte folgten, düstere Träume – ein Trauma, das ohne Hilfe kaum zu bewältigen ist.
Jamshid bekam Asyl in Deutschland – aber keine Therapie. Denn in den ersten drei Jahren nach ihrer Ankunft haben Geflüchtete nur in akuten Notfällen Anspruch auf ärztliche Versorgung. Eine Psychotherapie gehört in der Regel nicht dazu. Immerhin gibt es Psychosoziale Zentren, die Geflüchtete unterstützen. Aber die Plätze dort sind knapp und reichen bei weitem nicht aus.
Ein Kurzfilm des evangelischen Online-Magazins Indeon zeigt, wie Jamshid im Evangelischen Zentrum Am Weißen Stein in Frankfurt einen Ort fand, an dem er wieder Atem holen konnte. Hier erhalten Geflüchtete bis zu 30 Sitzungen psychologische Unterstützung. Das Ziel ist nicht die psychische Genesung, sondern den Menschen zu helfen, aktuelle Anforderungen des Lebens zu bewältigen.
„Wir leisten essenzielle Hilfe für Menschen, die sie sonst nicht bekommen würden“, sagt Isabel Hausmann, Leiterin des Bereiches Beratung und Therapie für Geflüchtete Am Weißen Stein. Die Mitarbeitenden hören zu, stabilisieren, geben erste Werkzeuge für den Alltag an die Hand – und schaffen so neue Perspektiven.
Nach einem Jahr psychologischer Hilfe im Zentrum Am Weißen Stein schläft Jamshid wieder besser, besucht einen Deutschkurs, arbeitet und hat Struktur in seinen Alltag gebracht. Er ist nicht vollständig geheilt – aber er hat Halt, Sicherheit und Zuversicht zurückgewonnen. Ohne freie Träger wie den Evangelischen Regionalverband Frankfurt und Offenbach wäre das nicht möglich gewesen.
Die Geschichte von Jamshid im Video auf indeon.de
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