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Die Welt der Fahrenden: Gestern und Heute – eine wenig bekannte Lebensweise

Wanderausstellung ist noch bis zum 9. Februar in Darmstadt zu sehen

Die Ausstellung gibt Einblicke in eine Lebenswelt, die viele nur vom Hörensagen kennen. Gezeigt werden Ergebnisse eines Seminars, bei dem sich Studierende der Evangelischen Hochschule Darmstadt mit der „Erforschung eigensinniger Lebenswelten“ beschäftigten. Als Ergebnis entstand diese Wanderausstellung, die die Lebenswelt und -wirklichkeit der Fahrenden, Schausteller:innen und Artist:innen sowie deren Geschichte der Verfolgung und Ausgrenzung reflektiert. Bis heute wünschen sich die Angehörigen ein Verständnis für Ihre Lebenswelt, die sehr unterschiedlich aussehen kann.

Wichtige Nachrichtenquelle für die Landbevölkerung
In Deutschland wie in ganz Europa leben Personen, deren Vorfahren auf der Reise berufliche Tätigkeiten ausgeübt haben, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Heute sind die meisten „stationär“ angesiedelt und regional verwurzelt. Bei der Kundschaft waren die Fahrenden meist gern gesehene Besucher:innen, die nicht nur nützliche Dinge mitbrachten und Dienstleistungen anboten, sondern auch für Abwechslung im Alltag sorgten. Insbesondere für die Landbevölkerung stellten sie eine wichtige Versorgungsinstitution und Nachrichtenquelle dar. Mit der Ausstellung rückt die Geschichte der Fahrenden und ehemals Fahrenden sowie deren Lebensweise in das öffentliche Bewusstsein.

Ein starkes Verbundenheitsgefühl
Die Familie steht an erster Stelle und ist eng mit dem Beruf verbunden. Oft leisten Fahrende für die Gesellschaft wichtige Tätigkeiten zum Beispiel Unterhaltung oder Handel, die mit hohen Risiken für die Gesundheit oder Existenz einhergehen können. Es besteht ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl – man hilft sich gegenseitig und weiß übereinander Bescheid. Aufgrund der generationsübergreifend gesammelten Erfahrungen sind Fahrende und ehemals Fahrende gegenüber dem Staat sowie Außenstehenden teilweise sehr vorsichtig. Ausgrenzung und Abgrenzung bedingen sich hier gegenseitig.

Die Partnerschaft für Demokratie in Darmstadt fördert die Ausstellung. www.darmstadt-lebt-demokratie.de

Die Ausstellung ist noch bis zum 9. Februar zu sehen im Heiner-Lehr-Zentrum Kopernikusplatz 1 in Darmstadt, und zwar dienstags bis donnerstags von 12–18 Uhr sowie nach Rücksprache. Der Eintritt ist frei.

Die Wanderausstellung kann ausgeliehen werden. Hintergrundmaterial und Informationen zu Führungen für Schulen:

Kontakt: Telefon 06151 95 12 760 und E-Mail: ausstellung@awo-darmstadt.de

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