Gott ist wie Himbeereis
Die aus Syrien stammende Randa Y. ist unverzichtbar im Team der Evangelischen Kita Im ZION in Offenbach
Ihr Leben war gut. Randa Y. arbeitete als Sprachlehrerin am Gymnasium, ihr Mann lehrte als promovierter Ingenieur an der Uni. Doch in ihrer Heimat Syrien herrschte Krieg und Randa Y. und ihre Familie sind dort als aramäische Christen eine Minderheit. 2014 kamen sie nach Offenbach: „Wir sind nicht freiwillig hierher, aber es war zu gefährlich für uns, in Syrien zu bleiben, wir wollten nicht sterben.“ Von Anfang an bot die Evangelische Kita Im ZION der Familie einen schützenden Hafen.
Gott schickte alle guten Leute in meinen Weg Randa Y. hat sich festlich und farbenfroh angezogen. Sie sitzt im Bauwagen der Kita im ZION, die inzwischen zu ihrer Kita geworden ist. Denn was mit der Aufnahme des Sohnes als Kindergartenkind begann, setzte sich fort in einem Praktikum. Weil die Arbeit mit Kindern ihr große Freude machte, gab Randa Y., Mutter von drei Kindern, nicht auf, als ihre Zeugnisse in Deutschland nicht anerkannt wurden. Sie lernte immer besser Deutsch, meisterte ihre Sprachprüfung in C1 und obendrein noch die Ausbildung zur Erzieherin. Ihre Familie hat sie dabei sehr unterstützt, sagt Y. und lächelt: „Und mein Glaube an Gott. Gott hat alle guten Leute in meinen Weg geschickt“. Seit drei Jahren arbeitet sie nun als pädagogische Fachkraft in der Kita Im ZION. Kompetent, fröhlich, zugewandt.
Randa Y. arbeitet als pädagogische Fachkraft in der Evangelischen Kita Im ZION in Offenbach. Foto: Susanne Schmidt-Lüer
Als aramäische Christen sprechen wir die Sprache Jesu Eigentlich sollte der Aufenthalt in Deutschland, wo auch Randas Bruder lebt, nicht länger als ein Jahr dauern. Inzwischen sind es elf Jahre, das Heimweh bleibt, aber auch die Gewissheit, dass es nicht möglich ist, zurückzukehren. Allenfalls ein Besuch wäre denkbar, aber wohl nur in ferner Zukunft. Randa Y. ist gut angekommen in Deutschland: „Der Glaube hat uns unterstützt.“ In Bad Vilbel, wo sich 50 bis 60 aramäische Familie regelmäßig zum Gottesdienst treffen, hat sie einen zweiten Ankerplatz gefunden. „Wir sind stolz darauf die Sprache Jesu zu sprechen, wir kommen aus demselben Stamm.“
Das ist meine Botschaft Voller Phantasie und Freude setzt Randa Y. um, was sie kürzlich während einer Fortbildung zur religionspädagogischen Fachkraft in der Weiterbildungsakademie des Evangelischen Regionalverbandes lernte. Ihr Zertifikat hat sie im Sommer gemacht und dabei gespürt: „Das ist meine Botschaft, ich fühle mich wie ein neuer Mensch.“ In der Offenbacher Kita haben rund 90 Prozent der Kinder eine Einwanderungsgeschichte, viele sind muslimischen Glaubens. In den religionspädagogischen Gruppen, die sie in der Kita anbietet, stellt sie Fragen wie: „Was ist Gott? Gibt es Gott oder nicht?“ Und sie erzählt: „Viele Kinder wissen das nicht, in vielen Familien ist das kein Thema.“ Randa Y. spricht dann bewusst einfach, um auch kleinen Kindern ein gutes Gefühl zu vermitteln, wenn sie über Gott nachdenken oder eine Verbindung zu ihm spüren. Kleine Kostprobe gefällig? „Gott ist wie Himbeereis, er gibt ein gutes Gefühl im Bauch.“
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