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Markus Eisele, Calogera von Auw, Dierk Dallwitz, Yasemin Yazici-Muth und Gaby Hagmans (von links nach rechts) vor der DRK-Beratungsstelle HIWA!. Foto: Caroline Bleschke

20 Jahre Migrationsberatung für Erwachsene und Jugendmigrationsdienste

Ein Erfolg in Gefahr

Zum 20-jährigen Bestehen der Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) und der Jugendmigrationsdienste (JMD) in Frankfurt lud die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege Frankfurt am Main (LIGA Frankfurt) am 17. September zu einem Pressegespräch in die DRK-Beratungsstelle HIWA! ein. In diesem Rahmen diskutierten Diakoniepfarrer Markus Eisele, Vorsitzender der LIGA Frankfurt, Dierk Dallwitz, Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes Frankfurt und Mitglied des LIGA-Gesamtvorstands, Gaby Hagmans, Caritasdirektorin und ebenfalls Mitglied des LIGA-Gesamtvorstands, sowie Calogera von Auw, Teamleiterin der Caritas-Fachdienste für Migration in Höchst und Stadtmitte und Yasemin Yazici-Muth, Leiterin der Beratungsstelle HIWA!, mit Vertreter:innen der Presse über die zunehmend besorgniserregende Lage dieser zentralen Integrationsdienste.

Die LIGA-Mitgliedsverbände in Frankfurt bieten insgesamt 10 MBE- und 4 JMDBeratungsstellen an. Die MBE und JMD erfüllen eine Schlüsselrolle, indem sie Menschen mit Migrationsgeschichte den Zugang zu wichtigen Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnen – etwa durch die Vermittlung in Sprachkurse oder Beratung zur Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen. So zeigen Studien, dass zu Beginn einer Beratung durch die MBE knapp ein Drittel der Ratsuchenden erwerbstätig sind, nach Abschluss des Beratungsprozesses sind es mehr als die Hälfte. Durch diese Angebote werden also auch staatliche Ausgaben in Transferleistungen deutlich reduziert. Trotz ihrer bedeutenden Funktion stehen sie aufgrund unzureichender Finanzierung zunehmend auf der Kippe. „Die anhaltende Unterfinanzierung hat gravierende Auswirkungen auf die Menschen, die auf diese Hilfe angewiesen sind. Lange Wartezeiten, eingeschränkte individuelle Beratung und der Wegfall wichtiger Angebote sind nur einige der Folgen“, erklärt Markus Eisele. In einer Zeit, in der Deutschland mehr denn je auf Zuwanderung angewiesen ist, stellt sich für Dierk Dallwitz die Frage: Was passiert, wenn diese Integrationsmöglichkeiten wegbrechen? Seine Antwort: „Die Unterstützung von Geflüchteten und Migrant:innen ist nicht nur sozialpolitisch geboten, sondern auch eine gesellschaftliche Verpflichtung. Wer an diesen Angeboten spart, gefährdet langfristig den sozialen Zusammenhalt und leistet Polarisierungen Vorschub.“

Um die Existenz dieser unverzichtbaren Integrationsdienste auch langfristig zu sichern, ist eine nachhaltige Finanzierung unerlässlich. „Neben einer Erhöhung der Bundesmittel braucht es unbedingt auch die Unterstützung durch das Land Hessen und die Kommune“, fordert Gaby Hagmans. Zudem gilt es, bestehende Programme wie die ‚Respekt Coaches‘ zu erhalten und weiter auszubauen – gerade in Zeiten wachsender Diskriminierung und Extremismus.

Weitere Informationen zur LIGA Frankfurt finden Sie hier


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